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Dem Qi auf der Spur


Das Qi – was genau ist es? Warum tun wir Westlerinnen uns anfangs so schwer damit? Wo genau soll ich das spüren? Und was, wenn nicht?

Eva Laspas, die Organisatorin des „Festivals der Sinne” und TCM-Ernährungsberaterin, meint, das Qi sei deshalb für uns WestlerInnen mental so schwer zu fassen, „weil diese Energie viele unterschiedliche Formen und Dichten annehmen kann – ähnlich wie Nebel. Zum Anderen erscheint uns Arbeit mit einer unsichtbaren Größe wenig Sinn zu machen. Denn alles, was wir anscheinend nicht spüren, ist schwierig zu be-greifen“.

Stefanie Arend schreibt in ihrem Buch „Yin Yoga“, Qi, bzw. „Chi ist gleichzusetzen mit den Ausdrücken ,Prana' oder ,Lebensenergie'. Gemeint ist damit beispielsweise jene Energie, die wir brauchen, um uns zu bewegen, um unsere Körperfunktionen aufrechtzuerhalten oder um uns gegen äußere Umwelteinflüsse wehren zu können“. Es sei nicht sichtbar, trotzdem beinhalte alles Lebende in sich Qi.

Was ich in meinen Ausbildungen gelernt habe: Das Qi, das im menschlichen Körper fließt, kommt aus verschiedenen Quellen: Das Qi beider Elternteile kommt zusammen und wird an das Ungeborene im Mutterleib weiter gegeben. Der Körper bezieht Qi in der Folge aus der Nahrung und der Atemluft. Im Schlaf reproduzieren wir Qi. Ebenso wird Qi durch maßvolle Bewegung, Entspannung und Meditation wiederhergestellt.

Gertrud Schröder, eine meiner LehrerInnen, schreibt: „Im Qigong wird das wahre Qi, das heißt alles physiologischen Funktionen in ihrer Gesamtheit, kultiviert. ,Gong' bedeutet die Arbeit des Übenden, durch die eine Fertigkeit reifen kann“. Qigong üben bedeute Energiezuwachs und gleichzeitig Beruhigen, das Schulen der Sinne, Erkennen von Zusammenhängen, dialektischen Spannungsprozessen und ökonomisch-ökologischen Prinzipien im seelisch-geistigen Bereich.

Wie heißt es so schön (ebda.): „Der Leib weiß alles, die Seele muss sich neugierig erinnern wollen”.

Wie wunderbar, dass wir den Körper als Instrument haben, auf dem wir uns zu Gefallen spielen können! Als Fahrzeug, das uns hilft, zu einem integrativen Verständnis unserer Selbst und des Kosmos zu gelangen! Als Mittel, über Bewegungen zu neuen Haltungen und Sichtweisen zu gelangen!

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